Kommst Du auch zum Top Führungs Meeting?
Bindestrich war gestern
Seit etwa zwanzig Jahren sind wir daran gewöhnt: Marken- und Firmennamen stehen kompakt. Was natürlich unglaublich modern wirkt. Wie provinziell klingt Maier, Huber & Partner im Gegensatz zu MaierHuberPartner? Noch besser ist: maier.huber.partner – besonders dann, wenn auf der Visitenkarte auch «fon» oder «cell» vor den entsprechenden Nummern steht. Firmennamen, die als zweite Silbe Raum oder Werk enthalten, müssen gemäß der aktuellen Neuauflage des europäischen Corporate-Design-Kodex beispielsweise immer AutoMobilWerk oder KreativRaum geschrieben werden. Alles andere wäre hoffnungslos verstaubt. Bei so viel Kreativität hat auch der Bindestrich längst ausgedient. Der altbekannte Deppenapostroph hat quasi – mir nicht’s, dir nicht’s – einen Mitstreiter gefunden: das Deppenleerzeichen.
Denn gerne reden wir inzwischen von Kern und Basis Kompetenzen oder dem in der Alten Fabrik Halle stattfindenden Top Management Ereignis, bei dem die Zeit Fenster für die Diskussion über die Initiative InnovActionPassion2025PLUS genutzt werden. Bei der Betitelung von Unternehmensprogrammen zeigt sich ohnehin ein interessantes Sprachmuster: 1. Die einzelnen Teilwörter werden jeweils ohne Abstand mit beginnendem Großbuchstaben aneinandergereiht (oder mit Abstand, aber ohne Bindestrich). 2. Es muss im Sinne der anzudeutenden Aufbruchsstimmung eine Jahreszahl folgen, die mindestens fünf Jahre in der Zukunft liegt. 3. Ein muss ein sympathisch-moderner, aber inhaltsleerer Geschmacksverstärker à la #PLUS, EnergyPro, LIFE, now, @work usw. hingefügt werden. Das macht Ein Druck, wirkt ein Stück weit lebendiger und kaum abgegriffen – und verändert sozusagen auf Knopf Druck und garantiert die Haltung der Mitarbeitenden.